Aufstieg

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Aufstieg

Was auch das Herz entzücke,
alle Wege führen in das verborgene Tal.
Manches glaubt sich den Sinnen entfaltet,
doch nur im Einen werden Mühen zum Ritual.

Den Pfad hinauf so sanft gebogen,
zur Rechten die Kühle im schäumenden Grund,
vom Bach unwiderstehlich fortgezogen,
geborgen in Strudeln ohne Zahl.

Und über die Brücke durch ein Tor
mit grünen Bögen der Stille geflochten.
Die weiten die Sinne,
Bannwaldtannen treten vor.

Schon streben Pfeiler dem Himmel entgegen,
ein Steinkoloss setzt schwebende Segel,
vom Sonnenäther getragene Mauern
zeichnen träumend den Adlerflug.

Im knirschenden Stein
will die Seele vergessen sein,
als hätt´ es sie nie gegeben
oder getaucht in anderes Leben,
glückhaft ohne der Schatten Spur.

Unterm steten Schritt
fällt eine angeschmiegte Hütte
stumm in der Menschen Heimat zurück.

Gelange ans Gatter,
das die inneren Reiche beschließt,
und halte ein –

vom einzigartigen Geschlecht dieser Welt durchdrungen,
wo Ahnung sich paart zu Freude und Wehen
magisch den Abgrund des Schauens geschwungen,
bereit zu heiterem Schreiten
in immer neue Räume und Zeiten.

Iris und Aura vorausgeeilt,
umarmen Blumen und Steine.
Ihr kindlicher Körper ein Silberschweif
zeichnet der Farben Reime.
Pelzige Sternenaugen schlagen auf,
Felsschründe, Schneeflecken und Wiesengründe
sprühen Laurins Hermelinreif.

Und Hände werden die Köpfe der Trollblume umfassen.
Ihr Abdruck aber wird sie siegeln.
Dann mag das Auge von sich lassen,
sich im Gold des Äonenstaubs verlieren.

Der wird dich spiegeln.

Chaton

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