Morgen

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Morgen

Lautlos deckt das Licht die Schöne auf
Matten und Wiesen wiegen ihre Farben
Sonnentupfer tasten von Turm zu Grat
Die Waldfestung willigt in die Übergabe ein
Aufsteigendes Gold durchströmt den Fels

Im Lager regt sich die Geliebte
Umfließt sich selbst mit wohlem Gleiten
Vom Tag berührt noch kaum
Vielmehr ruht sanft in ihren Zügen
Geschichte als ihr lichter Traum

Unendlich viele Tropfen birgt des Lebens Tau
und treibt den Hauch in frischen Schleiern segelnd
am Hang auf vielen Wegen – mühelos
Die Augen stummer Tiere wecken ihre Blicke
Manchmal benetzt von Ahnung ätherhoch

Wie ungesagt ist noch die Welt
und wundersam verwoben ihrer Anmut Saum
Als Glanz erscheint der Blüten Duft
Derweil der Wasserfall Geschichten gießt
– ohne Anfang, ohne Ende, ohne Zahl

Und dich ergreift die ungeheure Kraft
du greifst nach ihrem unsichtbaren Strom
willst ihn durch alle Karste deiner Seele lenken
und lindern ihre sternverbrannte Last
verstreute Asche längst vergangener Tage

 

Chaton

 

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